In einem MMORPG, in dem die Raids einen Großteil der wichtigen Inhalte ausmachen sollte eine Sache ganz bestimmt nicht fehlen – ein DPS-Meter. Seit dem westlichen Release von Lost Ark wollen Fans ein solches Tool haben – und mit dem „Rimeria besieged“-Update heute ist es endlich so weit. Was noch im Patch drin steckt und warum das Tool so spät kommt, erfahrt ihr hier bei MMO News.
Wann kommt der DPS-Meter? Lost Ark bringt heute, am 17. September, das Update „Rimeria besieged“, neben zahlreichen neuen Inhalten und Quality-of-Life-Verbesserungen bringt dieser Patch auch den Combat Analyzer. Das ist der Name für den eingebauten DPS-Meter in das Spiel. Und dieser hat ganz schön viele Möglichkeiten im Gepäck.
Der Combat Analyzer kann nicht nur euren Damage oder eure Heilung in Real-Time auslesen, er bietet sogar eine automatisierte Aufnahme-Funktion, mit der ihr eure Zahlen dann sogar direkt im Spiel anonymisiert mit anderen vergleichen könnt.
Wichtig ist dabei, dass der Combat Anazalyer euch nur eure eigenen Metriken anzeigt und nicht die eurer Mitspieler. Das soll toxisches Verhalten reduzieren und ein besseres Miteinander in der Community schaffen. Wenn ihr euch mit anderen vergleichen wollt, könnt ihr das anonym innerhalb der gleichen Rolle tun.
Das bedeutet, wenn ihr den Raid Aegir als DPS-Spieler abgeschlossen habt, könnt ihr euch danach mit anderen, anonymen DPS-Spielern im Aegir-Raid vergleichen. Das soll dabei helfen, euch selbst besser einzuschätzen, ohne dabei auf andere Spieler herunterzublicken.
Wenn ihr wissen wollt, ob sich Lost Ark auch 2025 noch lohnt, schaut doch in unser Video rein:
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Der Combat Analyzer ist auch für Supports hilfreich
Wie genau funktioniert das? Ihr könnt den Combat Analyzer im Menü unter der Kategorie „Guide“, einschalten. Alternativ ruft ihr ihn über den Shortcut Alt + . auf. Sobald ihr das erledigt habt, trackt der Analyzer automatisch eure Zahlen in Echtzeit. Das passiert in allen Kazeros Raids, Epic Raids, Legion Raids, Abyss Dungeons, Abyss Raids, Guardian Raids und in Trixion, dem Trainingsraum von Lost Ark.
Der Analyzer selbst ist während des Kampfes in einem minimierten Modus unten rechts in der Ecke zu sehen. Dort blendet er euren DPS, euren gesamten Schaden und weitere hilfreiche Zahlen ein. Maximiert ihr das Tool, könnt ihr auf verschiedene Tabs zurückgreifen, die euch mehr Einblicke verschaffen sollen.
- Overview – Dieser Tab zeigt euch die wichtigsten 4 Metriken zu der Rolle an, die ihr gerade spielt. Supporter und DPSler bekommen hier also unterschiedliche Zahlen angezeigt. Die Reihenfolge der Anzeige könnt ihr über den „Change Order“-Button verändern.
- Attack Info – In diesem Tab zeigt euch die Damage-Verteilung eurer verschiedenen Fähigkeiten an. Der Skill, der am meisten Schaden ausgeteilt hat, wird hier mit einem 100 %-Balken angezeigt. Die Balken der anderen Skills skalieren dann entsprechend ihres ausgeteilten Schadens.
- Support Info – Hier habt ihr im Prinzip dieselben Infos wie in dem Attack Info-Tab, nur dass die Fähigkeiten hier nach der verteilten Heilung und Buff-Uptime aufgeteilt sind.
- Time Line – Dieser Tab hält einen Graphen für euch parat, der in 10 und 5 Sekunden Intervallen euren letzten Kampf aufzeichnet. Hier könnt ihr sehen, wann ihr welche Skills in welcher Reihenfolge genutzt habt, wie viel Schaden ihr wann gemacht habt, und sogar welche Items ihr genutzt habt. Auch Konter und Blocks werden hier aufgezeichnet.
Wie funktionieren die Vergleiche? Ihr könnt euch zwar nicht in Echtzeit mit anderen Vergleichen, im Nachgang aber sehr wohl. Der Combat Analyzer speichert automatisch eure letzten 10 Raids ab. Über das „Records Management“ im Timeline-Tab, könnt ihr dann ausgewählte Runs entweder direkt mit anderen vergleichen, oder sie in ein Archiv abspeichern, damit sie nicht verloren gehen.
Der Standpunkt von Lost Ark in Sachen DPS-Meter hat sich stark gewandelt
Warum kommt der DPS-Meter erst jetzt? Bereits zum Release der westlichen Version von Lost Ark haben sich Fans und vor allem die Hardcore-Community einen DPS-Meter gewünscht. Lange war nicht nur Amazon, sondern Smilegate selbst dagegen. Der ehemalige Chef von Lost Ark, Gold River, hat in Interviews immer wieder betont, dass er keinen DPS-Meter in seinem Spiel haben möchte. Er war der Überzeugung, dass das die Community toxisch machen würde.
Doch mit dem Rücktritt von Gold River als Director und dem Eintritt des aktuellen Führungstrios bei Smilegate hat sich langsam aber sicher auch die Einstellung zu DPS-Metern geändert. Während externe DPS-Meter-Programme lange Zeit ein Bann-Grund waren, und Lost Ark sogar noch 2024 die API so veränderte, dass gängige Tools die Schadenszahlen nicht mehr auslesen konnten, wurden die Richtlinien letztlich gelockert.
Bereits seit einigen Monaten sind externe DPS-Meter-Tools geduldet, sowohl in Korea als auch bei uns im Westen.
Warum dann einen eigenen machen? Doch die Änderungen führten zu dem genau, was Gold River ursprünglich befürchtet hatte. In der Community gab es immer mehr Stress um Zahlen. Es kam öfter vor, dass man aus Raidgruppen ausgeschlossen wurde, weil der Damage nicht stimmte, oder gar nicht erst in diese reinkam.
Denn externe Website, wie zum Beispiel uwuowo, veröffentlichten die Zahlen aller Spieler, die in den Logs von denen vorkamen, die sie hochluden. So konnten also Gruppenleiter sehen, wie mein Damage in diversen Raids war, ohne, dass ich jemals mit ihnen raidete oder gar selbst ein DPS-Meter nutzte.
Ein eingebauter Damage-Meter hat, davon ist auszugehen, den Zweck, die Nutzung externe Programme wieder einzudämmen und Vergleichbarkeit zu schaffen, ohne die Möglichkeit, toxisches Verhalten zuzulassen. Dafür sorgt die Anonymisierung der Daten.
Wie Amazon und Smile gate in Zukunft, mit eingebautem Combat Analyzer, mit externen Tools umgehen, ist aber noch nicht bekannt. Es wäre denkbar, dass hier ein erneutes Verbot auf uns zukommen könnte, aber das ist aktuell reine Spekulation.
Das September-Update hat noch weitere Asse im Ärmel
Was bringt der Patch noch? Neben dem Combat Analyzer bringt das neue Update auch weitere spannende Inhalte. Hier einmal die wichtigsten Eckpunkte für euch:
- Einen neuen Dungeon und einen neuen Raid im Endgame-Bereich. Dieser ist für die Event-Dauer von 9 Wochen limitiert, verspricht aber starke Belohnungen.
- Einen neuen Event-Shop, bei dem ihr Event-Währung in wertvolle Items umtauschen könnt. Unter anderem sind sogar Relic-Engraving-Auswahltruhen dabei.
- Das Honor-System, bei dem ihr Spieler ähnlich wie in Leage of Legends für ihr Verhalten oder ihren Skill auszeichnen könnt. Die Spieler einer Gruppe, die den höchsten Honor-Rang in ihrer Party haben, werden dann allen Raidteilnehmern im Loading-Screen angezeigt.
- Neue, herstellbare Skins und einige neue Farbpaletten und Muster kamen mit dem Update nach Arkesia.
- 2 Neue Events, die jeweils für 2 bzw. 3 Monate andauernd werden. In diesen könnt ihr euch durch tägliche und wöchentliche Aufgaben Loot verdienen. Auch der „goldene Frosch“ wurde um einen Monat verlängert.
- Einige Solo-Modes wurden erneut vereinfacht.
- Ein ganzer Haufen an Quality-of-Life-Verbesserungen, hier für euch die Highlights:
- Eine Verbesserung der Anzeige, um schneller zu sehen, wie viele gebundene/ungebundene Materialien ihr von der gleichen Sorte besitzt.
- Das Inventar und euer Lager hat jetzt endlich eine Such-Funktion, mit der ihr nach Items suchen könnt.
- In den Systemen, in denen charaktergebundenes Gold nicht verwendet werden kann, wird das jetzt angezeigt. Dies sorgte vor allem bei neuen Spielern immer wieder für Verwirrung.
- Euer Charakterbildschirm hat jetzt mehr Metriken für Supporter.
- Bessere Sichtbarkeit einiger Buff-Effekte.
Das waren so weit alle Informationen zum September-Update von Lost Ark. In einem Team-Update letzte Woche wurde aber bereits verraten, dass die Roadmap für den Rest des Jahres schon Anfang Oktober erscheinen soll. Spätestens dann gibt es also wieder spannende Dinge zu berichten.
Was haltet ihr von dem Update? Sollte es einen DPS-Meter geben, oder eher nicht? Schreibt es uns gerne in die Kommentare hier bei MMO News oder direkt auf unserem Discord. Wir freuen uns darauf, mit euch zu diskutieren.