Nach vielen verschiedenen Aussagen und einer langen Entwicklungszeit war oft nicht mehr klar, was Crimson Desert überhaupt für ein Spiel wird. Ich habe auf der gamescom eine Stunde mit dem Titel verbringen können, und weiß es immer noch nicht – doch ich bin mir jetzt sicher, dass es Spaß macht.
Was ist Crimson Desert? Eigentlich sollte Crimson Desert von Pearl Abyss mal der Nachfolger im Geiste zu deren MMORPG, Black Desert, werden. Während der Entwicklung hat Pearl Abyss jedoch viele Pläne über den Haufen geworfen. Als Erstes musste das „MMORPG“ gehen, zuletzt flogen auch die letzten geplanten Multiplayer-Elemente aus dem Spiel heraus.
Was ist Crimson Desert jetzt also genau? Diese Frage stand vor der gamescom 2024 im Raum und, so viel kann man sagen, wirklich geklärt ist das immer noch nicht. Jedoch wissen wir jetzt mehr darüber, was ihr in Crimson Desert tun könnt und vor allem, wie sich das genau anfühlt.
Denn auf der gamescom hatten wir die Möglichkeit, über eine Stunde mit dem Titel zu verbringen und anschließend ein wenig mit den Entwicklern zu plaudern. Und was ich bis jetzt von dem Spiel gehört und gesehen habe, fühlt sich großartig an.
Was genau wir gespielt haben, haben wir bereits in einem Video zusammengefasst, das ihr euch hier anschauen könnt:
Crimson Desert ist brutal schwer, aber kein Soulslike
Was konnten wir spielen? Nach einem Tutorial-Kampf ging es in eine Hub-Welt, in der wir insgesamt 4 Bosse verprügeln durften. Oder viel mehr: uns von 4 Bossen verprügeln lassen durften. Denn Crimson Desert ist vieles, aber kein leichtes Spiel.
Bereits in dem Tutorial-Kampf durfte ich gleich mehrfach ins Gras beißen. Die Gegner sind schnell und zeigen euch kein Mitleid. Während in einem Assassin’s Creed also beispielsweise alle eure Feinde brav Schlange stehen und nacheinander ihr Glück gegen euch versuchen, verprügelt euch in Crimson Desert alles, was da ist, auch gerne mal gleichzeitig.
Es sind geschickte Ausweichmanöver, Konter und Gegenangriffe gefragt, um selbst gegen die leichtesten Gegner zu überleben. Ausdauer spielt dabei zwar eine Rolle, doch in meiner gesamten Spielzeit bin ich nicht ein einziges Mal aufgrund von fehlender Ausdauer gestorben. Hier verzeiht euch das Spiel also mehr, als ein Soulslike es beispielsweise tun würde. Dennoch hat allein der erste Boss, mit dem ich mich anlegte, mich über 15 Mal in den Dreck geschleudert.
Was ist dazwischen? Die Kämpfe gegen die Bosse haben Spaß gemacht, zumindest drei davon hatten auch jeweils 3 verschiedene Phasen, in denen sie ihren Kampfstil teilweise anpassen. Unterbrochen werden diese durch kurze Cutscenes, denn die Gegner sind für die Geschichte von Crimson Desert relevant.
Die verschiedenen Kämpfe sprechen wir im Detail unter anderem in Podcast 59 durch:
Inwiefern das der Fall sein wird, wissen wir an dieser Stelle bisher nicht. Extra für die Gamescom waren die Bosse nämlich durch eine Hub-Welt miteinander verbunden und wir konnten uns direkt in den Kampf stürzen. Die Entwickler erzählten im Nachgang, dass das im fertigen Spiel natürlich nicht mehr der Fall sein wird.
Viel mehr soll die Story im Fokus stehen und ihr begegnet den unfreundlichen Gesellen, während ihr der Geschichte folgt. Viel mehr über Story und die offene Welt an sich konnten wir allerdings nicht aus den Entwicklern herausbekommen.
Ich wurde noch nie so schön vermöbelt
Wie kann Sterben ein Highlight sein? Crimson Desert ist, und das sieht man schon auf den ersten Blick, richtig hübsch. Dank eigener BlackSpace-Engine sind die grafischen Details beeindruckend und Pearl Abyss weiß, wie die Kämpfe zu inszenieren sind.
Wenn mich der große Wikinger-Gegner nimmt und mehrere Meter weit weg schleudert, fliegt mein Charakter dabei durch Holzkisten, die eindrucksvoll zerplatzen, hinterlässt eine Schneise im Schnee und schmettert am Ende gegen eine Steinwand, auf der meine Blutflecken zurückbleiben. Das fühlt sich richtig gut an, obwohl man gerade verliert.
Das Kampfsystem und die Grafik sind, nach einer Stunde Gameplay, meine Höhepunkte von Crimson Desert. Wie die Story, die Open-World und die restlichen Mechaniken ineinander greifen, steht bis jetzt noch völlig in den Sternen.
Abschließend kann ich trotzdem sagen, dass Crimson Desert zu meinen absoluten Gamescom-Volltreffern gehört. Und das, obwohl noch so wenig über das Gesamtpaket bekannt ist. Die Kämpfe fühlen sich dafür jetzt schon unglaublich gut und befriedigend an, selbst wenn man hart verliert.
Ich muss also sagen, auch wenn Crimson Desert kein MMORPG mehr wird und nicht mal mehr Multiplayer-Inhalte hat, hat der Pearl-Abyss-Titel Potenzial dazu, ein richtiger Kracher und ein „Game of the Year“ zu werden.
Das überrascht natürlich wenig, denn für uns zählt schon Black Desert zu den MMORPGs, mit dem besten Action-Kampfsystem 2024.