Mit Path of Exile 2 steht dieses Jahr eine der spannendsten ARPG-Veröffentlichungen der letzten Jahre an. Am 15. November startet der „Diablo-Killer“ in den Early-Access und zeigt dafür auf der gamescom 2024, was er kann. Unser Redakteur Mark durfte eine Stunde spielen und mit den Entwicklern sprechen.
Was ist auf der gamescom passiert? In einem Spektakel eines Trailers hat Path of Exile 2 auf der Opening Night Live 2024 gleich doppelt abgeliefert. Zum einen gab es einen genaueren Blick auf die neue Klasse des Mercenarys, zum anderen haben wir endlich ein Datum bekommen.
Schon am 15. November soll Path of Exile 2 in den Early-Access starten und somit für alle spielbar sein. Der Trailer mitsamt seiner Ankündigung schlug schon am gleichen Abend Wellen, denn nur wenig später im Verlauf der ONL zeigte Diablo 4 einige Neuheiten für Vessel of Hatred, die neue Erweiterung.
In der Halle, aber auch im Twitch-Chat hat man schnell gemerkt, dass das seitens Microsoft nicht der klügste Schachzug war, denn in den Augen der meisten Fans hat Path of Exile 2 deutlich besser abgeschnitten. Und das überrascht mich nicht, denn ich durfte PoE2 auf der gamescom 2023 spielen und schrieb bereits vor einem Jahr: Ich habe Path of Exile 2 gespielt und es macht jetzt schon 3 Dinge besser als Diablo 4.
Hier könnt ihr euch den Trailer selbst ansehen:
Inhaltsverzeichnis
Ein Jahr reichte, um meine Bedenken auszumerzen
Was konnte ich spielen? Dieses Jahr durfte ich erneut ran, um zu sehen, was sich in den vergangenen 12 Monaten so getan hat, und das ist eine ganze Menge. Nach einer Demo und einem Gespräch mit Game Director Jonathan Rogers durfte ich eine Stunde lang selbst Hand anlegen.
Dabei hatte ich die freie Wahl, ob ich einen von 5 Charakteren mit unterschiedlichem Level an verschiedenen Stellen des Games zocken möchte, oder selbst einen Char erstellen und von vorn beginne. Ich durfte zwischendurch selbstverständlich auch frei wechseln.
Meine Stunde hab ich genutzt, um mir die neue Mercenary-Klasse genauer anzusehen. Außerdem habe ich eine Magierin im späteren Spielverlauf gespielt und einen Mönch auf Stufe 22. Mit allen hatte ich Spaß, doch der Mercenary war mein persönliches Highlight.
Wie mir Jonathan Rogers erklärt, hat man bei der neuen Klasse die Unterschiede zwischen einem Bogen, den es mit dem Ranger ja schon gab, und einer Armbrust, der Waffe des Mercenarys, in den Vordergrund gestellt. Dadurch spielt sich die neue Klasse angenehm anders als der Ranger und fühlt sich frisch an.
Was hat sich getan? Meine größte Sorge nach dem Anspielen im vorherigen Jahr war das technische Gerüst von PoE2. Das Spiel sah damals zwar bereits wahnsinnig gut aus, war aber an vielen Stellen hakelig und nicht ganz rund.
Daran haben die Entwickler allem Anschein nach in den letzten 12 Monaten hart gearbeitet, denn das Spiel lief in der diesjährigen Demo butterweich. In meiner Stunde Gameplay konnte ich keinen einzigen laggenden Frame erspähen. Das neue Combat-System, mit seinen Ausweichrollen, fühlt sich jetzt richtig sauber und flüssig an. Wenn Path of Exile 2 dieses Level an technischer Politur auch auf Nicht-High-End-Geräten erreichen kann, steht dem Early-Access nichts im Wege.
„Zwei Sachen können wir besser machen: das Kampfsystem und die Zugänglichkeit“
Was hat sich noch verändert? In unserem Gespräch habe ich Jonathan Rogers gefragt, was die Hauptgründe dafür waren, überhaupt einen zweiten Teil von Path of Exile zu machen. Dahinter steht wohl, dass man in PoE vor allem zwei Punkte sah, sich deutlich zu verbessern.
Zum einen ist das das Kampfsystem selbst. Durch die Einführung der Ausweichrolle in PoE2 wird das ganze System deutlich dynamischer und erlaubt auch den Entwicklern, neue Mechaniken in die Bosskämpfe einzubringen. Einen Bosskampf soll es übrigens mindestens einmal pro Karte geben und schon zum Early-Access-Start sollen über 100 verschiedene Bosse im Spiel sein – stark!
Zum anderen ist es die Zugänglichkeit. Hier haben die Entwickler von PoE 2 einen starken Mittelweg gewählt, wie ich finde. Denn das Game behält natürlich seine Komplexität für die Fanbase, die es jetzt hat. Neue Spieler und Rückkehrer aber bekommen dieselben Systeme, aber mit wahlweise anderen Oberflächen.
Diese anderen Oberflächen brechen das riesige System von Path of Exile 2 soweit runter, dass es fast schon simpel wirkt, was genial für Neulinge ist. Dazu kommen andere Kniffe, wie die Einführung von Gold als Währung, die alles leichter verständlich machen sollen.
„Das System ist eigentlich sehr leicht zu verstehen“
Der gigantische Skilltree wird noch größer: Jonathan zeigt mir ebenfalls den gigantischen Baum an passiven Fähigkeiten, den wir schon aus PoE 1 kennen. Dieser wird nicht kleiner, im Gegenteil, es kommen sogar noch neue Fähigkeiten dazu.
Das ist laut Rogers aber kein Problem, denn: „Das System ist nicht komplex oder kompliziert. Es ist eigentlich sehr leicht zu verstehen, ich bekomme Punkte, und gebe sie aus. Das Problem, das unsere Spieler haben ist, dass sie nicht wissen, was sie anklicken sollen. Sie wissen nicht, was die beste Wahl ist.“
Genau deswegen reicht jetzt ein Hovern über dem Skill, den ihr lernen möchtet, um euch anzuzeigen, wie sich das Erlernen dieser Fähigkeit auf welchen eurer Skills auswirkt. Ihr seht also auf einen Blick: Skill A macht durch diese passive Fähigkeit 20 % mehr Schaden, Skill B 2 % weniger und Skill C ist gar nicht beeinflusst.
Das hilft vor allem Einsteigern dabei, sich auch ohne Guide einen sinnvollen Build zu bauen. Das sei wichtig, für die New-Player-Experience.
Ein Highlight, nicht nur für die gamescom
Was halte ich jetzt davon? Nach ein wenig Präsentation und Gameplay, möchte ich am Ende dieses Artikels noch ein Fazit ziehen. Was ich bisher von Path of Exile 2 gesehen habe, sieht unglaublich gut aus. Das Spiel läuft technisch rund, das Kämpfen fühlt sich fantastisch an und die neuen Systeme bessern genau da aus, wo der Vorgänger Probleme hatte.
Dazu kommt das wohl fairste Monetarisierungsmodell, das ein zweiter Teil je abgeliefert hat. Denn Skins und andere Echtgeld-Items nehmt ihr vom ersten Teil mit in den zweiten. Nur einer von vielen geschickten Kniffen, mit denen es PoE2 schaffen will und könnte, Core-Gamer des ersten Teils so wie viele Neueinsteiger gleichzeitig abzuholen.
Path of Exile 2 ist für mich daher eines der Highlights meiner gamescom. Nicht nur das, es hat durchaus Potenzial ein „Game of the Year“ zu werden, wenn beim Launch alles glattläuft.
Habt ihr Path of Exile 2 bereits gespielt? Was haltet ihr von dem ARPG? Ist es für euch interessant, auch wenn ihr den ersten Teil nicht gespielt habt? Schreibt es uns gerne in die Kommentare, hier bei MMO News.
Ein weiteres Highlight meiner gamescom 2024 war übrigens Crimson Desert: Ich habe eine Stunde Crimson Desert gespielt, bin über 30 Mal gestorben und hatte den größten Spaß überhaupt