Guild Wars 2 wird in diesem Sommer 13 Jahre alt. Am 28. August 2012 feierte es seinen Release, und seitdem hat sich viel verändert. Schon zum Start war klar, dass es kein klassischer Nachfolger zu Guild Wars 1 wird, sondern viele Dinge anders macht. Eine offene Spielwelt, ein actionfokussiertes Kampfsystem und verschiedene spielbare Völker sind nur die Spitze des Eisbergs, wenn es um Veränderungen geht.
Doch wo steht das MMORPG heute? Lohnt es sich als Neueinsteiger noch, mit Guild Wars 2 anzufangen? Und wie sieht es als Rückkehrer aus, wenn man den Titel die letzten Jahre ignoriert hat?
Dazu haben wir ein ausführliches Video erstellt, das ihr euch hier anschauen könnt. Alternativ haben wir die wichtigsten Eckpunkte hier im Artikel zusammengefasst.
Die Basics: Guild Wars 2 spielt in der fiktiven Welt Tyria, die von sechs Alt-Drachen bedroht wird. Bei der Charaktererstellung habt ihr die Wahl aus fünf verschiedenen Völkern und acht verschiedenen Klassen, wobei eine Neunte dazu kommt, sofern ihr die Erweiterung Heart of Thorns kauft.
Generell ist der Aufbau der Fähigkeiten interessant, denn ihr habt immer fünf Waffenfähigkeiten, eine Heilfähigkeit, drei Utility-Fähigkeiten und eine Elite-Fähigkeit. Zudem könnt ihr während des Kampfes frei zwischen zwei Waffensets wechseln, was euch etwa ermöglicht als Waldläufer mit dem Bogen im Fernkampf zu stehen und – wenn nötig – auf ein Schwert für den Nahkampf zu wechseln.
Generell hat Guild Wars 2 ein richtig gutes Kampfsystem. Es nutzt das beliebte Tab-Targeting, also dass ihr einen Gegner fest ins Visier nehmen könnt. Manche Fähigkeiten setzen jedoch aktives Zielen voraus. Zudem gibt es viele Sprünge und Dashes in den Fähigkeiten, um starken feindlichen Angriffen auszuweichen.
Interessant ist auch die Tatsache, dass es eine horizontale Progression gibt. Das beutetet, dass man relativ schnell das höchste Gear erreichen kann und es danach eher darum geht, sich wahlweise für bestimmte Inhalte andere Stats zuzulegen oder aber besondere Skins auf die Ausrüstung zu ziehen. Die Fashion ist ein Teil des Endgames von Guild Wars 2.
Insgesamt bietet das Spiel:
- Mehr als 70 PvE-Gebiete
- Weit über 250 Story-Missionen
- Unzählige Bosse und Welt-Events, die regelmäßig von Spielern abgeschlossen werden
- Acht Dungeons mit jeweils vier bis fünf unterschiedlichen Pfaden
- 24 unterschiedliche Fraktale (5-Spieler-Instanzen) mit insgesamt 100 Schwierigkeitsstufen
- Acht verschiedene Raids
- Verschiedene PvP-Arenen, Seasons und automatisierte Turniere
- Welt gegen Welt, in dem drei Fraktionen um die Herrschaft über Festungen und Türme kämpfen
- Eine Art kostenloser Battle-Pass mit wechselnden Missionen
Das Grundspiel ist dabei komplett kostenlos. Wer alle Inhalte haben möchte, muss mittlerweile 5 Erweiterungen und 4 Story-Pakete kaufen. Für alles zusammen zahlt ihr am Ende rund 125 Euro, wobei ihr nicht zwingend alles benötigt und schon gar nicht auf einen Schlag kaufen müsst. Ein gutes Angebot hat unser Partner Instant Gaming, bei dem ihr die komplette Drachen-Saga (3 Erweiterungen) und alle Story-Pakete für zusammen 77,99 Euro bekommt (via Instant Gaming*). Beim dem Link hier handelt es sich um einen Reflink, wir werden also finanziell bei einem Kauf beteiligt.
Wo steht Guild Wars 2 im Jahr 2025? Aktuell bringt Guild Wars 2 jedes Jahr eine neue Erweiterung für 25 Euro auf den Markt. Diese enthält in der Regel zwei neue Gebiete zum Start, neue Story-Inhalte und neue Belohnungen. Über das Jahr verteilt gibt es drei weitere Content-Updates, die die Spielwelt um ein bis zwei Gebiete, weitere Story-Elemente, neue Dungeons oder – wie im vergangenen Jahr – um einen neuen Raid erweitern.
Obendrauf kommen wiederkehrende Events wie Halloween, Weihnachten oder besondere Feiern wie die Super Adventure Box, ein 16-Bit-Spiel im Spiel, oder das Fest der vier Winde. Regelmäßige Updates sind also vorhanden.
Das Problem ist, dass der Auftakt einer Erweiterung durchaus interessant ist, die folgenden Content-Updates aber zuletzt eher klein ausgefallen sind. Als Neueinsteiger hat man hunderte Stunden allein mit den alten Inhalten, dem Farmen der Ausrüstung und den verschiedenen Instanzen vor sich. Wer dann noch Erfolge sammelt oder am PvP teilnimmt, muss sich erst einmal keine Sorgen um neue Inhalte machen.
Doch gerade die Veteranen, die jahrelang Guild Wars 2 spielen, sind inzwischen mit den neuen Inhalten schnell fertig und langweilen sich etwas. Das führt zu Kritik innerhalb der Core-Community. Dazu kommt, dass der Support fürs PvP in den vergangenen Jahren kleiner wurde und die Umstrukturierungen im WvW immer wieder zu Problemen führten.
Das MMORPG erlebt gerade also keinen Höhepunkt, sondern eine eher schwierige Phase.
Wie geht es 2025 weiter? Bis Ende Juni soll der letzte Patch für die aktuelle Erweiterung Janthir Wilds erscheinen. Dieser bringt eine neue Karte und vollendet die Geschichte. Ein kleiner Höhepunkt also. Im Oktober soll dann die nächste Erweiterung erscheinen, zu der wir aktuell noch keine Informationen haben.
Um die Community zudem bei Laune zu halten, gibt es zudem regelmäßige Events, etwa im Mai ein Beta-Test für einen neuen PvP-Modus oder Bonus-Events für mehr Belohnungen beim Spielen alter Inhalte. Das hilft auch Neueinsteigern, weil dadurch alte Zonen belebter werden.
Doch gibt es noch genug Spieler? Grundsätzlich hat Guild Wars 2 über 20 Millionen erstellte Accounts und viele Fans, die noch immer sehr aktiv sind. Für ein Video hatte ich recherchiert, wie viele Spieler die einzelnen MMORPGs pro Tag haben. Nach meinen Schätzungen dürfte die Zahl irgendwo bei 300.000 bis 600.000 unterschiedlichen aktiven Spielern pro Tag liegen und damit im Ranking in den Top 5.
Diese sind zwar nicht immer gleichzeitig online, aber es genügt, um zu jederzeit Mitspieler zu finden, egal wo man sich gerade in der Welt bewegt oder zu welcher Uhrzeit.
Für wen lohnt sich Guild Wars 2 2025? Guild Wars 2 ist aufgrund der Einsteigerfreundlichkeit, der schönen Spielwelt und den vielen bevölkerten Gebieten mein persönliches Top-MMORPG, wenn es um Neueinsteiger in das Genre geht. Kein Titel macht am Anfang so viel Spaß.
Es richtet zudem an Casual-Spieler und Leute, die wenig Zeit haben. Denn jeden Tag macht man Fortschritte, erlebt ein Abenteuer und man muss nie hart grinden, um zu den anderen Spielern aufzuschließen. Wer zudem einmal eine Endgame-Rüstung hat, muss diese – außer für die Raids oder das WvW – nie mehr verändern.
Wer jedoch ein Spiel sucht, das sich an Hardcore-Spieler und Raider richtet, dann seid ihr bei Guild Wars 2 falsch. Der Content ist bewusst auf gemütliches Zusammenspielen ausgelegt und Raids erscheinen zu unregelmäßig, auch wenn der neueste mit seinem extra schweren Modus viele begeistert hat und zu einem 12-tägigen Rennen um die World Firsts einlud.
2025 ist also nicht das perfekte Jahr, um mit Guild Wars 2 anzufangen, aber immer noch ein sehr gutes. Und wenn ihr zwischendurch ausgestiegen seid, könnte sich eine Rückkehr ebenfalls lohnen.