Christoph Hartmann, Mitgründer von 2K und seit 2018 Vizepräsident von Amazon Games, hat den Webseiten Variety und IGN jeweils ein Interview gegeben. Dabei ging es um die generelle Ausrichtung des Studios und natürlich die verschiedenen MMORPGs, die gerade in Entwicklung sind.
Was sind die wichtigen Infos für MMORPG-Fans?
- Hartmann sieht das MMO-Genre als „unterversorgt“ an und deshalb möchte Amazon dort angreifen.
- NCSoft ist für das Publishing von Throne and Liberty auf Amazon zugegangen, weil sie so erfolgreich mit Lost Ark waren.
- Das Herr der Ringe-MMORPG befindet sich noch in einer frühen Phase, soll aber ein AAA-Titel werden. Man möchte nicht einfach vorhandene Spiele zum Franchise kopieren. Bis zu einer konkreten Ankündigung soll es deshalb noch etwas dauern.
- Auf New World und Lost Ark angesprochen sagt er, dass die Erfolge „vielversprechend“ waren, aber viele Leute danach in ihre „Evergreen-Spiele“ zurückgekehrt sind. Trotzdem möchte man bei Amazon große Franchises und Erfolge feiern: „Alles, was kleiner ist, wäre für uns nicht interessant“, so Hartmann.
- New World sieht er künftig in einer besonderen Position, weil ein solches Spiel für Konsolen „einzigartig“ sei.
- Grundsätzlich möchte Amazon die Monetarisierung seiner Spiele fair gestalten. Diese werden wahlweise Free2Play oder Buy2Play. Das Thema Abo sprach Hartmann gar nicht an.
- Blue Protocol wurde in beiden Interview nicht thematisiert.
Was hat der Vizepräsident sonst noch gesagt? Generell sollen die Pläne von Amazon auf langfristigen statt kurzfristigen Erfolg ausgelegt sein. Auch bei New World macht Hartmann den Erfolg nicht direkt an den Verkäufen im Oktober fest, sondern daran, wie sich das Spiel über die Zeit auf der Konsole etabliert.
Er kann er sich zudem vorstellen, dass es in Zukunft eine Serie und ein Spiel gleichzeitig erscheinen. Der Erfolg von Fallout hat gezeigt, dass sich das lohnen könne.
Zudem erklärte der Vizepräsident, dass Amazon kein reiner MMO-Publisher werden möchte. Langfristig wollen sie sich in allen Bereichen etablieren. Das zeigte etwa die Ankündigung vom neuen Spiel King of the Meat. Wichtig ist ihm auch das Tomb Raider-Spiel. Hier berichtet Hartmann davon, dass Crystal Dynamics von den Problemen bei Embracer abgeschirmt gewesen sein soll.