Mit Operation Nemesis startet EVE Vanguard in die nächste Testphase. Anders als zuvor dürfen diesmal wirklich alle mitspielen und die Verbindung zwischen dem Shooter Vanguard und dem MMORPG EVE Online soll erstmals starke Auswirkungen haben. Im exklusiven Interview mit MMO News standen uns Senior Producer Jamie Stanton, Executive Producer Snorri Árnason und Game Director Scott Davis Rede und Antwort zu dem Event und der Zukunft von New Eden.
Was ist Operation Nemesis? Nach Solstice ist Operation Nemesis der nächste Playtest von EVE Vanguard, dem FPS in New Eden. CCP betont allerdings, dass dieser Playtest sich grundlegend von den bisherigen unterscheidet. Nicht nur bekommen wir neue Maps, neue Gegner und neue Waffen spendiert, sondern auch eine komplett neue New-Player-Experience erwartet die Warclones in Vanguard.
Das ist auch wichtig, denn diesmal dürfen wirklich alle EVE Vanguard spielen, die Lust darauf haben. Ein aktives Omega-Abo ist nicht mehr erforderlich. Wenn ihr also Lust habt, in EVE Vanguard reinzuschauen, könnt ihr das ohne Einschränkungen tun. Von 16. September bis zum 2. Oktober wird Operation Nemesis aktiv bleiben und euch die Möglichkeit bieten, euch endlich auch als Fußsoldaten in New Eden, dem Universum von EVE Online, zu bekriegen.
Den Trailer zu diesem Spektakel in EVE Vanguard könnt ihr euch hier ansehen:
Inhaltsverzeichnis
- 1 Die neue Pistole ist eine Mischung aus „den beiden besten Pistolen im Gaming, jemals“
- 2 „Die Expeditionen sind ein guter Weg für Spieler dem goldenen Pfad in die Welt zu folgen“
- 3 „Wir behandeln unsere Gegner wie Wetter-Effekte“
- 4 „EVE Online und Vanguard sind nicht per se story driven, aber wir haben 20 Jahre voller tiefer und interessanter Narrative“
- 5 Die Community als mächtiges Werkzeug der Entwickler
Die neue Pistole ist eine Mischung aus „den beiden besten Pistolen im Gaming, jemals“
Was genau ist neu? Vor allem für die von euch, die Vanguard bereits ausprobieren konnten, steht diese Frage natürlich am ehesten im Raum. Die Antwort kann sich sehen lassen, denn Operation Nemesis zieht einige Asse aus dem Ärmel, die auch Kritiker der letzten Playtests überzeugen könnten. Folgende Features erwarten euch also in den nächsten zwei Wochen:
- Eine komplett neue Karte für den 9v9-PvP-Modus
- Neue Waffen – Darunter eine Sniper, eine Schrotflinte und eine aufladbare Pistole
- Neue Gegner und Gegnertypen, die sich unterschiedlich verhalten
- Ein tatsächlicher Link zwischen Vanguard und EVE Online, bei dem Vanguard-Spieler echte Events mit gutem Loot in EVE Online auslösen können
- Ein erstes Abtauchen in die Story von EVE Vanguard – die neuen Missionen sollen von der Geschichte angetrieben sein, und vor allem Fans von Dust 514 sollen loretechnisch auf ihre Kosten kommen
- Die Expeditionen – Das neue Missions-System von Vanguard, das auch direkt mit EVE Online in Verbindung steht
- Eine bodenständige New-Player-Experience, die Leute tatsächlich abholt und ihnen Aufträge gibt. Das soll dabei kein Tutorial werden, aber auch kein hartes aufeinandertreffen mit dem Unbekannten wie zuvor.
Einen besonderen Augenmerk legen die Entwickler dabei auf die neuen Waffen, die Geschichte und die Expeditionen. Als eines der Highlights beschreibt Game Director Scott Davis die neue Pistole: „Sie ist eine Mischung aus der Deagle in Counter Strike und der Plasmapistole aus Halo, für mich persönlich den beiden besten Pistolen im Gaming, jemals. Und ich freue mich darauf, wenn andere Leute sie in die Finger bekommen.“
Mehr Details zu Vanguard gibt es in unserem Special-Podcast über und von dem EVE Fanfest in Island – gemeinsam mit Insert Moin:
„Die Expeditionen sind ein guter Weg für Spieler dem goldenen Pfad in die Welt zu folgen“
Wie sieht die New Player Experience aus? Statt wie zuvor einfach in die Welt und das Spiel hineingeworfen zu werden, setzt Operation Nemesis nun auf die Expeditionen als Onboarding für neue Spieler. Dabei handelt es sich um missionsübergreifende Aufgaben, die dann auch Auswirkungen auf die Welt von EVE Online haben.
Ihr sollt verschiedene Expeditionen für die unterschiedlichen Fraktionen im Universum von New Eden annehmen können. Diese begleiten euch dann nicht nur durch die Story des Spiels, sondern geben euch auch eine übergeordnete Aufgabe in den einzelnen Matches von Vanguard.
Wie funktionieren die Expeditionen? Diese Expeditionen füllen dann wiederum einen Fortschritt in EVE Online auf. Wurden genug Expeditionen abgeschlossen, startet ein Konvoi in EVE Online und dieser kann dann von den Piloten des Weltraum-MMORPGs überfallen und geplündert werden. Diese Konvois haben wertvollen Loot dabei, unter anderem kann man sogar PLEX, also die Echtgeldwährung von EVE, dort bekommen.
Auf diese Weise hat Vanguard mit Operation Nemesis nicht nur ein sinnvolles und bodenständiges Onboarding geschaffen, sondern gibt den Spielern gleichzeitig auch einen Grund, Dinge zu erledigen, für eine Sache, die sich größer anfühlt als Vanguard selbst.
Executive Producer Snorri sagt dazu: „In Operation Nemesis haben wir im Onboarding mehrere Ebenen an Story, mit der der Spieler durch verschiedene Sequenzen von Zielen geführt wird. Es ist keine Kampagne oder ein Tutorial, aber es nimmt die Form einer simplen Expedition an, wie wir unsere Missionen oder Questreihen nennen. Diese Expeditionen sind ein guter Weg für Spieler dem goldenen Pfad in die Welt zu folgen, die Grundlagen zu lernen und sich das grundlegende Wissen anzueignen. Hinter diesem strukturieren Gameplay erwartet sie dann die Multiplayer-Sandbox.“
„Wir behandeln unsere Gegner wie Wetter-Effekte“
Was hat sich an den Gegner verändert? Eine der größten Änderungen zwischen den letzten Playtests und Operation Nemesis sind die Gegner. Denn bisher waren die NPC-Gegner in Vanguard nur Platzhalter, die alle gleich aussahen und sich alle gleich verhalten haben.
Dies ist jetzt nicht mehr der Fall. Mit Operation Nemesis kommen die ersten, tatsächlichen Gegnertypen in den Shooter. Das heißt zwar nicht, dass es die alten Platzhalter-Gegner jetzt gar nicht mehr gibt, aber mit der Mordu’s Legion gibt es nun eine tatsächliche Gegnerfraktion, die euch zusetzt.
Wir wollten wissen, wie viel schwieriger das Spiel dadurch wird. Game Director Scott sagt dazu: „Unsere Designphilosophie für feindliche NPCs ist, sie als Gefahr zu behandeln, so wie auch Wetter-Effekte. Jeder gegnerische NPC ist nicht unbedingt schwierig für sich alleine, aber die Kombination aus verschiedenen Gefahren und verschiedenen Gegnertypen wird Begegnungen erschaffen, die sich interessant und frisch anfühlen.
Dennoch wird Mordu’s Legion nun die Reserven zeigen, wie den Schrotflinten tragenden Punisher oder den Oppressor mit seinem schweren Maschinengewehr.“
Langfristig gesehen, so hat uns Scott bereits im Interview auf dem Fanfest verraten, sollen sich die Gegner individuell den Situationen anpassen. Es wird NPC-Kommandeure geben, die ihre Truppen gezielt gegen euch und eure Vorhaben in die Schlacht schicken sollen. Das ist jedoch noch nicht Teil von Operation Nemesis.
„EVE Online und Vanguard sind nicht per se story driven, aber wir haben 20 Jahre voller tiefer und interessanter Narrative“
Wie wichtig ist Story eigentlich? Diese Frage haben wir auch CCP gestellt, denn EVE Online ist zwar bekannt für seine bombastische Welt und 20 Jahre Geschichte, voller spannender Ereignisse, doch die meisten davon sind von Spielern erschaffen worden. EVE und New Eden lebt von dem, was die Community selbst erschafft und lebt. Wie wichtig ist also Story in diesem Kontext?
Aus der Antwort wird schnell klar: CCP hat mit EVE Vanguard Großes vor, denn das Spiel soll im Prinzip ewig laufen. Senior Producer Jamie Stanton sagt dazu: „Da Vanguard ein Spiel ist, das wir für die Ewigkeit bauen, dient die Story dazu, die Spielerfahrung zu unterstreichen, Spannung aufzubauen und auch wieder zu lösen. Wir wollen langfristig in Geschichten denken und große Handlungsstränge erschaffen, die sich für Spieler auch lohnen, die Zeit investieren. Das Expeditions-System ist dafür nur der erste Ansatz. Wir experimentieren bereits damit, wie wir mehrere Expeditionen zu größeren Geschichten zusammensetzen können, die aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden.“
Dabei sollen aber die Community und die Menschen, um die es in EVE eigentlich geht, nicht zu kurz kommen. Vor allem das Feedback der Leute, gerade darüber, wie sich Vanguard anfühlt, ist besonders wichtig für die Entwickler.

Die Community als mächtiges Werkzeug der Entwickler
Welche Rolle spielt die Community? Snorri betont im Interview, dass die bestehende Community, also die Spieler von EVE Online, natürlich ein wichtiger Pool von Feedback für die Entwicklung von Vanguard ist. Gerade Rückmeldungen zum Thema New Eden, dem EVE Universum und der Lore sind von besonderem Wert für das Dev-Team.
Dennoch benötige man auch Feedback von Spielern, die nicht unbedingt tief in EVE verwurzelt sind. „Wir brauchen auch Feedback von klassischen FPS-Spielern und nicht zuletzt auch von unserer Dust 514-Community. In erster Linie müssen wir eine gute Shooter-Erfahrung für jeden FPS-Enthusiasten erschaffen“, so Snorri.
Scott Davis ergänzt: „Wir haben immer darüber gesprochen, das Spiel Seite an Seite mit unserer Community zu bauen und das sind für uns keine leeren Versprechen. Seit wir das Spiel 2023 angekündigt haben, haben wir eine passionierte Community von Spielern. [….] und sie geben uns Feedback, so wie wir das auch wollen. Über Dinge, die sie mögen, und Dinge, die nicht klappen. Sie korrigieren uns mit ihrem enzyklopädischen Wissen über die EVE- und Dust-Lore. Es ist einfach ein unglaubliches Werkzeug für uns als Entwickler.“
Mehr zu Operation Nemesis auch in Folge 111 unseres Podcasts:
Wenn ihr jetzt neugierig geworden seid, schaut doch einfach selbst in Operation Nemesis rein und nehmt am Playtest teil, der bis zum 2. Oktober läuft und für jeden zugänglich ist. Mehr Infos dazu findet ihr auch im offiziellen Vanguard FAQ.
Und dann lasst uns gerne Feedback hier. Wie gefällt euch Vanguard? Habt ihr Lust, mit dem Shooter in die Welt von New Eden einzutauchen? Schreibt es uns gerne hier in die Kommentare oder direkt auf unserem Discord.
Auf Seite 2 findet ihr das gesamte Interview mit CCP in ungekürzter Form.