NCSoft hat offiziell bekannt gegeben, dass ArenaNet an Guild Wars 3 arbeitet. Der Name wurde explizit genannt. Alex hat sich deshalb Gedanken gemacht, was ein neuer Teil der Reihe eigentlich anders machen muss, um den Erfolg von Guild Wars 2 noch zu übertrumpfen.
In diesem Artikel möchte ich euch einige Dinge vorstellen, die ArenaNet meiner Meinung nach bei Guild Wars 3 anders machen sollte. Zudem schaue ich am Ende nochmal auf Inhalte und Besonderheiten, die unbedingt beibehalten werden müssen. Gerne dürft ihr eure eigenen Ideen in die Kommentare schreiben.
Inhaltsverzeichnis
Ein neues System für Fähigkeiten und Talente
Guild Wars 2 hat eines der besten Kampfsysteme im ganzen Genre. Und auch mit der Tatsache, dass man nur eine begrenzte Anzahl an Fähigkeiten besitzt, gehe ich komplett d’accord. Doch die Spezialisierungen und das Design einiger Fähigkeiten turnt mich eher ab.
So wählt ihr derzeit 3 aus 8 verschiedenen Spezialisierungen aus und habt danach 9 Talente in jeder Spezialisierung, von denen ihr 3 ausrüsten könnt. Im Endeffekt wählt ihr also 9 verschiedene Effekte aus. Das allein bietet wenig Variation und auch das Design der Talente führt eher dazu, dass alle das gleiche Build spielen.
Persönlich bin ich ein Fan von Talentbäumen, über die man nicht nur passive, sondern auch aktive Fähigkeiten lernen kann. Wenn zudem noch mehrere Punkte in ein Talent gesteckt werden können, bietet das viel mehr Variation.
Auch bei den Fähigkeiten selbst wünsche ich mir Anpassungen. Dabei könnte ich mir zwei Systeme vorstellen:
- Zum einen ESO, wo ihr nicht nur an Klassen- und Waffen-Fähigkeiten gebunden seid, sondern es auch noch übergreifend die Ingame-Gilden wie Magier oder Diebe oder aus den Rüstungsklassen wählen könnt.
- Eine insgesamt größere Auswahl wie in Guild Wars 1, was den Entscheidungsprozess schwieriger macht und auch mal zu Nischen-Builds führte, etwa wenn man die Steinfleisch-Aura für Solo-Farm-Builds nutzt, die aber im klassischen PvE sonst keine Rolle spielt.
Was sich aber auf gar keinen Fall ändern darf, ist der gelungene Mix aus Tab-Targeting und Action-Kampfsystem. Eine Ausweichrolle, das Casten von Fähigkeiten in der Bewegung und auch die vielen Movement-Fähigkeiten, etwa um Gegner anzuspringen, müssen unbedingt wieder vorhanden sein.
Die Holy Trinity
Guild Wars 2 hatte den Anspruch, dass jede Klasse allein überleben kann. In der ursprünglichen Version waren Tanks und Heiler nicht vorgesehen. Stattdessen ging es darum, durch Ausweichrollen Schaden zu entgehen und sich selbst zu heilen, wenn es in Dungeons mal brenzlig wurde. Doch das hat viele Design-Entscheidungen eingeengt.
Das System belohnte Spieler, die schnell viel Schaden verursacht haben. Bosse wurden von anspruchsvollen Mechaniken auf langweilige DPS-Races reduziert. Mit Heart of Thorns änderte ArenaNet diesen Kurs leicht, brachte mit dem Druiden einen Heiler und ermöglichte durch Buffs das Tanken von Bossen.
Ich denke, dass Guild Wars 3 von Anfang an auf eine Holy Trinity setzen sollte. Durch ein angepasstes Talent-System könnten die Klassen trotzdem in der offenen Welt und der Story auf DPS setzen, aber in Gruppen dann auch andere Rollen einnehmen. Das würde auch die Tür für anspruchsvolle Dungeons und Raids öffnen.
Ein überarbeitetes Loot- und Inventar-Management
Jeder Spieler von Guild Wars 2 hasst das Loot-System. Man bekommt Dutzende von Taschen, nicht identifizierte Ausrüstung und allerhand Schrott, mit dem man nichts anfangen kann. Ständig bin ich nur am Sortieren von Inventarplätzen.
Obendrauf kommen gefühlt hundert Währungen, die zwar in einer eigenen Währungsbörse gesammelt werden, aber die trotzdem extrem unhandlich sind. Kurzzeitig wollte man anscheinend dagegen vorgehen und hat die Dungeon-Marken vereinheitlicht, aber kurz darauf wurden mit Secrets of the Obscure wieder etliche neue Währungen und Items eingeführt, wie man dem Guide zur neuen legendären Rüstung entnehmen kann.
Ich hoffe einfach, dass sie es beim Nachfolger viel besser machen!
Eine Welt, die von Anfang an das geile Movement nutzt
Guild Wars 2 hat ein geiles Movement-System. Egal, ob die Fähigkeiten am Boden, das Gleiten in der Luft oder die später eingeführten Reittiere. Das Laufen und Erkunden der Spielwelt hat immer Bock gemacht. Doch man merkt den alten Zonen natürlich an, dass sie nie für Gleiten, Springer oder Himmelsschuppe ausgelegt waren.
Die Zonen im neuen Tyria sollten in jedem Fall solche Systeme schon im Hinterkopf haben. Das ermöglicht auch ganz neue Arten von Rätseln, Jumping Puzzlen und Erkundungsoptionen allgemein.
Housing
Der Punkt lässt sich relativ schnell abarbeiten. Die Errichtung und Einrichtung eines eigenen Hauses macht Spaß. Auch wenn ich die grundsätzliche Idee der eigenen Knoten in der Heimatinstanz sehr mag, wünsche ich mir einfach viel viel mehr. Hier kann man sich auch von verschiedenen Systemen inspirieren lassen, etwa mit instanziierten Häusern, die wirklich in der Spielwelt stehen – wie in New World – oder sogar möglichen Bauplätzen in der offenen Welt, wie in FFXIV oder ArcheAge.
Persönlich hätte ich gerne ein System, bei dem man in einem instanziierten Gebiet eines von vielleicht 25 Grundstücken erwirbt und frei bauen kann. Um mich herum können sich dann 24 weitere Personen ansiedeln, die ich auch kennenlerne. Das baut ein Nachbarschaftsgefühl auf. Sollte die Nachbarschaft „aussterben“, könnte man einfach in eine neue umziehen.
Ein Wechsel auf die Unreal Engine 5
Der wohl wichtigste Punkt in dieser Liste ist jedoch die Engine. Bisher nutzt ArenaNet eine eigene Engine, die sie für Guild Wars 1 gebaut und mit dem zweiten Teil weiterentwickelt haben. Doch diese macht immer wieder Probleme.
So kam sie seit Path of Fire immer wieder grafisch an ihre Grenzen. Auch bei der Darstellung vieler Spieler auf einem Haufen – etwa im Welt gegen Welt – gab und gibt es noch Probleme. Die Entwickler selbst erzählten davon, dass viele der Teammitglieder, die damals die Engine gebaut haben, heute nicht mehr da sind. Das führt zu internen Herausforderungen.
Zudem wird die Unreal Engine 5 von einer Firma außerhalb entwickelt. Das schont Ressourcen, die wiederum in das Gameplay von Guild Wars 3 gesteckt werden könnten.
Die Dinge sollten auf jeden Fall beibehalten werden
Wie oben schon angesprochen, sollte das Kampfsystem in seinem grundsätzlichen Aufbau beibehalten werden. Auch die Reittiere sind ein absolutes Highlight und Pflicht für den Nachfolger.
Ich schätze zudem das Quest-System ohne festen Questgeber und die dynamischen Events in der offenen Welt. Hier könnte ArenaNet auf jeden Fall noch eine Schippe drauflegen, aber die grundsätzlichen Systeme sind gelungen. Auch bei der technischen Umsetzung der Story wünsche ich mir keine großen Veränderungen. Eine Personal Story mit eigenen Instanzen ist ein gutes System.
Besonders in der Anfangszeit hat mich Guild Wars 2 auch aufgrund seiner vielen Geheimnisse und Erfolge in der Spielwelt fasziniert. Wie viel Spaß ich mit Explorator-Erfolgen wie den Tränen Itlaocols oder dem Löwenstein-Kammerjäger hatte. Und dazu die vielen Sprungrätsel. Dieses Worldbuilding wünsche ich mir auch für Guild Wars 3.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist faires PvP. In Arenen, Battlegrounds und möglicherweise sogar einem neuen WvW sollten die Ausrüstung und das Level keine große oder sogar am besten gar keine Rolle spielen.
Obendrauf gibt es noch viele Kleinigkeiten, die ich nennen könnte, etwa charakterübergreifende Inventarplätze, das Teilen von Abbauknoten und Erzen, die tollen Weltbosse oder die dynamische Skalierung, damit man auch als Endgame-Charakter die Anfangszonen noch besuchen möchte.
Der große Bonus
Wenn sie in Guild Wars 3 auf ein ähnliches Interface und Kampfsystem setzen, dann muss eigentlich eine Konsolen-Version her. Denn schon beim Vorgänger war ich immer der Meinung, dass das MMORPG richtig gut zur PlayStation und zur Xbox passen würde. Ein Release auf Konsolen würde zudem die Reichweite des Spiels massiv erhöhen. Win-Win.
Was ist euch wichtig für Guild Wars 3? Wo stimmt ihr mit mir überein oder wo eher nicht?
3 Kommentare
Ich muss auch sagen das Holy Trinity sollte nicht kommen, bei allgemein ist das Tolle an GW2 das es sich auf andere Wege begibt als die anderen MMOs.
Als Fan von Guild Wars 1 & 2 muss ich sagen das Beide spiele nicht zu vergleichen sind. so sollte es dann natürlich bei GW 3 auch sein. Das einzige was sich wieder ähneln darf ist die Welt.
in Gw1 die Welt zu erfoschen war Mega und GW 2 hat es einfach noch mal besser gemacht da es eine Welt war die ich kannte nur eben durch die Zeit verändert. Das erhoffe ich mir von GW 3.
Die Holy Trinity wäre für GW3 kein Vorteil sondern ein Nachteil.
Gerade bei Raids geht das grosse suchen nach Tank und Heiler los und der Rest wird mit Meta DD aufgefüllt.
das Fehlen der Holy Trinity ist etwas was GW ausmacht und sichh von vielen anderen mmorpgs unterscheidet.
Für mich und die meisten in der Gilde wäre das ein Grund GW§ nicht zu spielen
Verstehe ich, aber an den Raids merkt man halt, dass eine Holy Trinity eher nötig ist. Nur durch schaden werden die Bosse oft trivial