World of Warcraft erschien 2004 und ist 20 Jahre später noch immer eines der größten MMORPGs der Welt. Doch wie viele Spieler und Abonnenten hat es 2024 noch? Dieser Zahl wollen wir auf den Grund gehen.
Was sagen die offiziellen Zahlen? Blizzard hat bis zum 3. Quartal 2015 die Abonnentenzahlen von WoW transparent in Quartalsberichten geteilt. Das Spiel startete im ersten Quartal 2005 mit 1,5 Millionen Abonnenten und arbeitete sich immer weiter nach oben. Zum höchsten Zeitpunkt – das war in den Quartalen 3 und 4 im Jahr 2010 – hatte WoW knapp 12 Millionen gleichzeitige Abonnenten.
In den Folgejahren sanken die Zahlen dann, mit ein paar kleinen Ausnahmen rund um die Releases von Mists of Pandaria (Q3 2012) und Warlords of Draenor (Q4 2014).
Mit dem Release von Legion im Q3 2016 dürften die Abonnentenzahlen ebenfalls wieder stark angestiegen sein. Immerhin wurde die höchste Zahl an gleichzeitigen Spielern seit dem Release von Cataclysm gemessen (via Blizzard). Zwar sagt das nicht direkt etwas über die Zahl der Abonnenten aus, dafür aber über die Spielerzahl. Die war im gleichzeitigen Peak nämlich höher als bei Mists of Pandaria und Legion.
Zudem wurde zu Legion im dritten Quartal 2016 gesagt, dass die Zahlen leicht besser sind, als zum gleichen Zeitpunkt bei der vorherigen Erweiterung Warlords of Draenor (Quartalsbericht Q2 2017). WoW kam damals auf 5,5 Millionen Abonnenten, also wird die Zahl von Legion minimal darüber liegen.
2014 verrieten die Entwickler zudem zum 10. Geburtstag, dass insgesamt über 100 Millionen Accounts erstellt wurden (via Buffed).
Außerdem kennen wir die offiziellen Verkaufszahlen der meisten Erweiterungen innerhalb des ersten Tages/der ersten Woche, was zumindest einen grundsätzlichen Überblick über das Interesse an WoW gibt:
Erweiterung | Verkaufszahlen |
---|---|
The Burning Crusade | 2,4 Millionen Mal innerhalb des ersten Tages |
Wrath of the Lich King | 2,8 Millionen Mal innerhalb des ersten Tages |
Cataclysm | 3,3 Millionen Mal innerhalb des ersten Tages |
Mists of Pandaria | 2,7 Millionen Mal innerhalb einer Woche |
Warlords of Draenor | 3,3 Millionen Mal innerhalb des ersten Tages |
Legion | 3,3 Millionen Mal innerhalb des ersten Tages |
Battle for Azeroth | 3,4 Millionen Mal innerhalb des ersten Tages |
Shadowlands | 3,7 Millionen Mal innerhalb des ersten Tages |
Dragonflight | Nicht bekannt |
Vor allem Shadowlands hatte es vielen Spielern angetan. Mit der Idee eines Level-Squishes, dem neuen Modus Torghast und vielen Überarbeitungen an grundsätzlichen Systemen, lockte es einige Käufer an.
Zuletzt wurden die Abozahlen von 2016 bis 2024 auf der GDC gezeigt, jedoch ohne eine genaue Zahlenangabe. Es gibt lediglich den Verlauf eines Graphs. Als Ausgangspunkt steht dort der Release von Legion, wo es – wie wir von weiter oben wissen – zumindest eine enorm hohe Zahl von gleichzeitigen Spielern gab.
Die Abozahlen von Legion lagen noch deutlich über denen der kommenden Erweiterung Battle for Azeroth und der neusten Erweiterung Dragonflight. WoW Classic und WoW Shadowlands konnten jedoch die Zahl von Legion überbieten. Spannend ist, dass es genau jetzt – im Frühjahr 2024 – genauso viele Abonnenten gibt, wie zum Release von Legion.
Wie viele Abonnenten hat WoW denn jetzt? Aber hier verlassen den Bereich der offiziellen Zahlen. Einige Schätzungen gehen davon aus, dass zum Release von Legion zwar viele gleichzeitige Spieler online waren, die Abo-Zahl aber etwas unter den 10 Millionen von Warlords of Draenor lag. Wahrscheinlich lag sie irgendwo zwischen 6 und 9 Millionen.
- Der YouTuber Bellular, der Tief mit WoW verbunden ist, geht in seinem Video davon aus, dass es bei Legion etwa 7,25 Millionen Abonnenten gab und der Tiefpunkt nach Battle for Azeroth etwa bei 4 Millionen lag (via YouTube).
- Das passt in etwa mit der Definition zur Aussage der Performance bei Legion von weiter oben, laut der zwei Quartale nach Release die Abo-Zahl bei etwas höher als 5,5 Millionen gelegen hat.
- Mit dem Release von Classic teilte Blizzard mit, dass sich die Abozahlen in etwa verdoppelt haben. Das würde passen. Waren es zuvor knapp über 4 Millionen in dem Graph der GDC, dann erreicht der Peak von Classic knapp über 8 Millionen.
- Etwa 8 Millionen Abonnenten gab es dann auch zum Release von Shadowlands.
- Sowohl Battle for Azeroth als auch Dragonflight dürften dann etwa mit 6 Millionen Abonnenten zu Release gestartet sein.
Wenn man sich nun den Graph der GDC anschaut, beutetet das, dass die aktuellen Abozahlen ebenfalls im Rahmen der 7,25 Millionen von Bellular oder der allgemein geschätzten 6 bis 9 Millionen Abonnenten liegen – und das sogar ohne brandneue Erweiterung.
WoW profitiert davon, dass die neue Erweiterung Dragonflight viele Leute langfristig im Spiel gehalten hat und gleichzeitig durch die Releases vom Hardcore-Server und der Season of Discovery wieder Abonnenten gewonnen werden konnten.
Was bedeutet das für die Spielerzahl? Wir wissen natürlich nicht genau, wie viele Spieler sich täglich von diesen Abonnenten einloggen. Allerdings wissen wir, dass die Zahl auf viel mehr Unterarten von WoW verteilt ist, als dies noch zu Cataclysm oder Legion der Fall war. Damals gab es nur ein WoW, jetzt verteilen sie sich auf:
- WoW Dragonflight
- WoW Classic
- WoW WOTLK Classic (im Mai dann Cataclysm Classic)
- WoW Hardcore-Server
- WoW Hardcore-Server Self-Found
- WoW Season of Discovery
- WoW Plunderstorm – das Battle Royale
Es kann also durchaus sein, dass euch die Spielwelt leerer vorkommt als es früher der Fall war. Allerdings ist WoW auch 2024 weit entfernt davon, „tot“ zu sein.
Mit The War Within – die neue Erweiterung, die im Herbst erscheinen soll – möchte Blizzard den Kurs von Dragonflight fortsetzen. Sollte sie ebenfalls die Spieler langfristig binden, dann steht WoW eine positive Entwicklung in der Zukunft bevor.
WoW ist übrigens nicht das erfolgreichste MMORPG aller Zeiten, wie ihr hier nachlesen könnt: Was ist das erfolgreichste MMO der Welt?